Überall diese Fettnäpfchen

Medien haben doch etwas von ihrer Verantwortung verlernt. Die Vorverurteilung greift um sich. Die Einmischung Russlands in den amerikanischen Wahlkampf zu Gunsten Trumps hat sich, nach Nachforschungen, praktisch in nichts aufgelöst. Keine Beweise.

Fall Rebecca

Im Fall Rebecca musste der “ verdächtige “ Schwager „vorübergehend ?) wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Keine Beweise. Die „tote“ Rebecca wurde noch nicht gefunden, obwohl noch gar nicht sicher ist, dass sie tot ist.

Vielleicht war es doch der Schwager und er schweigt nur?  Der Mann wäre dann zeitlebens mit Vorsicht zu genießen, da vielleicht „doch was dran war“.

Abwarten und Geduld haben ist das wohl Schwierigste für die Presse. Sicher sind oft die Indizien erdrückend, aber Namen sollten doch erst veröffentlicht werden, wenn die Beweislage eindeutig ist. Ist die „verdächtige“ Person allerdings unschuldig, wird sie ihren Makel nicht so schnell wieder los. Mancher oder manche ist dann fürs Leben gezeichnet, vor allem, wie im Fall Rebecca, sollte die „Tote?“ nicht gefunden werden.

Es ist für einen Berichterstatter schwierig, ein mutmaßliches Verbrechen aufzudecken, ohne Namen zu nennen. Das heisst erstmal tage- oder wochenlang im Stillen zu recherchieren. Das bringt dem Schreiber aber vermutlich kein Geld ein, solange er seiner Agentur nichts liefern kann, solange nichts gedruckt oder gesendet ist.

Im vorliegenden Fall wird voreilig gehandelt. Der Leser lässt es wohl hilflos über sich ergehen. Aber wehe, der Leser ist einmal etwas zu voreilig mit seiner eigenen Meinung.  Dann winken Fettnäpfchen.

Über den Wolken mag die Freiheit wohl grenzenlos sein, aber hier unten stösst die freie Meinung bei gewissen Themen mitunter schnell an Grenzen. Wer sich traut, den Mund auf zu machen, merkt bald, dass es gar nicht wenig Fettnäpfchen gibt, in die er treten kann. Die Meinungsmacher dagegen treten sehr selten in ein Fettnäpfchen. Anders der Privatmensch.

Fettnäpfchen – Privatmensch

Anders der Privatmensch:

1. Man braucht nur einmal zu erwähnen, dass Abtreibung eigentlich wenig mit der Befreiung der Frau, sondern mit der Tötung menschlichen Lebens zu tun hat  –  Fettnäpfchen.

2. Man braucht nur einmal zu Bedenken geben, dass der  übereilte Ausstieg aus der Atomenergie vielleicht doch ein Fehler war  – Fettnäpfchen.  Oder …..

3. Mann oder Frau wagen zu behaupten, dass der Einfluss des Menschen auf das Klima womöglich überschätzt wird.  –  Fettnäpfchen.

Beide, die Meinungsmacher und der einfache Bürger sollten erkennen, dass sie in ihrer Erkenntnis beschränkt sind.

Ist das Denken der Befürworter und Gegner nicht doch immer nur Stückwerk? Sollten wir nicht durch gemeinsames Nachdenken versuchen, der Wahrheit näher zu kommen, statt voreilig zu diskriminieren oder nicht bewiesene Behauptungen aufzustellen?

Freiheit zum Irrtum

Aus Anlass des 65-jährigen Jubiläums des Grundgesetzes vor vier Jahren betonte Katrin Göring-Eckardt die Bedeutung der Meinungsfreiheit für die Demokratie – Meinungsfreiheit als elementarstes Menschenrecht, als „Zentrale Voraussetzung für eine kritische Auseinandersetzung“, als Unterscheidungsmerkmal zwischen Demokratie und Diktatur, ja als die „Freiheit zum Irrtum“, weil Meinungen sich auch ändern dürfen. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Um zukünftig  Überraschungen vorzubeugen, wenn wir wieder mal wagen sollten, unsere Meinungen kund zu tun, sollten wir „bei den riesigen Nebenwirkungen nicht nur Arzt und Apotheker befragen“, sondern auch den, der uns in all den Fragen Weisheit schenken will, wenn wir ihn darum bitten – Gott,  also denjenigen, der unser Universum zusammen hält. Er hat uns versprochen, in der Beantwortung der Fragen gerne zu helfen (siehe Jakobusbrief 1. Kapitel im Neuen Testament).

Leute, haltet mit eurer Meinung nicht zurück, auch wenn die Füße noch mehr eingefettet werden.

Wezi für GottinBerlin