Familie betrachtet die Abendsonne

53 Jahre verheiratet

Kopfschütteln, nur Kopfschütteln, wenn ich Leuten erzähle, dass ich 53 Jahre verheiratet bin und ich mich mit meiner Frau noch nie gestritten habe. Sicher gab es heftige Auseinandersetzungen, vor allem wenn es um die Erziehung unserer drei eigenen Kinder und unseres Pflegekindes ging. Da hat dann jeder kräftig seine Meinung gesagt.
Auch sonst gab es Meinungsverschiedenheiten, da wir, meine Frau und ich, einen unterschiedlichen Bildungshintergrund haben. Aber gestritten, eine Woche nicht miteinander geredet, Türen zugeknallt, geschrien und getobt hatten wir nie.
Unsere Kinder haben uns oft eine mangelhafte  „Streitkulur“ vorgeworfen und Mutti immer ermutigt, sich doch mal zu wehren, sich nicht unterdrücken zu lassen. Komisch, meine Frau fühlte sich gar nicht unterdrückt. Sie ließ mir als Mann den Vortritt und nahm sich selbst etwas zurück  –  und war glücklich dabei.

Versprechen

In den ersten Tagen der Ehe haben wir uns allerdings ein Versprechen gegeben. Dieses Versprechen wurde in all den Ehejahren eingehalten:

  1. Jeder akzeptiert den anderen wie er ist – niemand darf erzieherisch am anderen rumnörgeln.
  2. Wir sind keine Konkurrenten, sondern wir ergänzen uns.
  3. Wir sind für alle Lebensentwicklungen dankbar, auch für die negativen.
  4. Der Partner wird nie mit Worten verletzt (Schlampe, Versager usw. kamen nie über die Lippen)

Mit Worten zu verletzen kann tiefe dauerhafte Wunden schlagen, die nie mehr richtig verheilen.

In unserer Ehe gab es selbstverständlich Trockenzeiten, die durchgestanden sein wollten. Die Liebe wurde auf die Probe gestellt, aber die Achtung und Wertschätzung
voreinander ging nie verloren.

Geben und Nehmen

Was jetzt kommt, wollen viele Leser nicht hören. Wir haben nach dem biblischen Prinzip der Ehe und Familie gelebt: Der Mann das Haupt, die Frau nimmt sich etwas zurück. Die Ehe ist eine hirarchische Angelegenheit. Das Wort „Partnerschaft“ klingt gut, ist aber eine Lüge. Die Bibel sagt eindeutig, ordnet euch gegenseitig unter, die Frau beginnt damit. Es ist also ein ständiges Auf und Ab, ein Geben und Nehmen.

Meistens kommt jetzt bei dem Wort Unterordnung der Frau  der große Aufschrei: das ist Unterdrückung, immer nur gehorchen, sie wird zum Dienstmädchen degradiert mit ihrer Unterordnung.   

Aber jetzt mal die Gegenfrage: Haben Sie mal eine glückliche Frau gesehen, bei der sich der Mann unterordnet? Im tiefsten Innern will sie das nicht. Aber einer von beiden muss den Anfang machen. Gott sagt nun mal: die Frau. Diese so verhasste Unterordnung der Frau ist ihr von Gott verordneter wertfreier Beitrag zu einer sinnvollen Ehe. Denn in dem Moment, wo sich die Frau dem Mann gegenüber zurücknimmt, erst dann kann er sie lieben und ihr die Wünsche von den Augen ablesen. Sie will nicht mehr als sich geliebt wissen. Die Hauptverantwortung liegt nun beim Mann, diese zurücknehmende Haltung der Frau nicht auszunutzen. Meine Frau hat dieses Prinzip verstanden, mich hat es gefreut. Dafür ist sie bis heute meine Prinzessin. In unserer Familie fühlten sich alle wohl. Gott sei es gedankt.


Wezi für GottinBerlin.de