Ein Wanderer früh in den Berge

Schau nicht zurück

Ich bin kein Retromantiker, also kein Mensch, der immer nach hinten schaut und behauptet, früher wäre alles besser gewesen. Aber ganz ehrlich, auch ich habe mich schon dabei ertappt, wie ich das, was war, romantisiert habe. „Also früher, da haben wir das ja so oder so gemacht …“ Dabei bedeutet Glaube, dass ich nicht zurückschaue, sondern nach vorne.

Es gibt kein zurück

Das, was war, kann ich weder ändern noch zurückholen. Es macht keinen Sinn, daran festzukleben. Vom Kopf her weiß ich das. Nachdem Abraham auf Gott gehört hatte und sich aufgemacht hatte, um in ein fremdes Land zu ziehen, gab es kein Zurück mehr.

„Dabei wusste er überhaupt nicht, wohin er kommen würde. Er vertraute Gott. Das gab ihm die Kraft, als Fremder in dem Land zu leben, das Gott ihm versprochen hatte. Wie Isaak und Jakob, denen Gott dieselbe Zusage gab, wohnte er nur in Zelten“, so heißt es in Hebräer 11, 8-9 (HfA).

Hatte er es manchmal bereut, auf Gott gehört zu haben? Nichts darüber wird gesagt, nur, dass sein Lebensstandard auf einmal radikal abnahm, als er seine Komfortzone verlassen hatte, weil er Gott vertraute.

Warum tat er das? Er glaubte Gott. Er wusste: Auch, wenn es eine Durststrecke geben würde, würde Gott seine Verheißungen wahr machen und so richtete er seine Augen auf „die ewige Stadt, die Gott geplant und gebaut hat“ (Hebräer 11, 9).

Abraham schaute nach vorne

Abraham schaute nicht zurück, meckerte nicht, dass in seinem alten zu Hause die Betten bequemer, die Klimaanlage stärker oder der Busverbindung besser war – er schaute nach vorne, weil er wusste: Gott ist mit ihm und seiner Geschichte noch nicht am Ende.

Ein anderes, gutes Beispiel ist der Apostel Paulus, der schreibt: „Wie gesagt, meine lieben Brüder und Schwestern, ich weiß genau: Noch bin ich nicht am Ziel angekommen. Aber eins steht fest: Ich will vergessen, was hinter mir liegt, und schaue nur noch auf das Ziel vor mir. Mit aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen“ (Phlippper 3,13-14 HfA).

Auch Paulus wusste, dass Gott noch nicht mit ihm fertig war. Er hatte in der Vergangenheit viele Fehler gemacht, aber er vergaß die Vergangenheit und blickte nach vorn auf das, was vor ihm lag, und strebte nach dem ewigen Preis. Er blickte nicht zurück. Eine Komfortzone hatte auch er verlassen. Auch er schaute nach vorne, denn er wusste: Gott war noch nicht fertig mit ihm. Und er war sich absolut sicher: Am Ende wird ein großer Siegespreis auf ihn warten, ein ewiges Leben bei Gott.

Was nützt es, nach hinten zu schauen? Was hinter uns liegt, liegt hinter uns. Solch ein Blick hindert uns nur daran, voranzukommen. Schnell stolpern wir oder kommen vom Weg ab. Wenn wir den Blick auf Jesus richten, wenn wir uns von IHM wirklich leiten lassen, dann haben wir unser Ziel immer vor Augen – auch, wenn es mal durch Durststrecken geht, auch, wenn wir wissen, dass wir in der Vergangenheit Fehler gemacht haben.

Konzentrieren wir uns 

Wenn wir zurückblicken und bei dem verweilen, was war, können wir im Hier und Jetzt nicht effektiv sein. Wir müssen uns auf das konzentrieren, wozu Gott uns heute aufruft, und uns auf das konzentrieren, was er uns für morgen versprochen hat.

Glaubst du das, dass Gott mit dir und deiner Geschichte noch nicht am Ende ist? Dann vertraue!

Gebet:

Vater, hilf mir, die Vergangenheit hinter mir zu lassen und mich auf das zu konzentrieren, was ich heute tun soll. Hilf mir, dass ich bereit bin, aus meiner Komfortzone herauszutreten und nicht zurückzublicken. In Jesu Namen… AMEN

Sei gesegnet!

„Der Herr macht frei, auch vom Festhalten an der Vergangenheit“ (Corrie ten Boom).

danken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de