© Foto: Andreas Lattka

Klimawandel in Berlin und Brandenburg

Prima war der Sommer bestimmt nicht. Man muss nicht in die Ferne schweifen, um festzustellen, dass sich das Klima verändert hat. Berlin war das heißestes Bundesland. Die Auswirkungen der hohen Temperaturen und der anhaltenden Dürre sind in der Natur deutlich sichtbar und persönlich spürbar geworden.

Die Personenfähre konnte Hakenfelde auf Grund des niedrigen Wasserstandes der Havel nicht anfahren (siehe Foto). Im Tegeler See vermehrten sich eingewanderte Süßwassserquallen durch die hohe Wassertemperatur explosionsartig. Tropische Nächte sorgten für schlechten Schlaf und nachts wurde man durch Brandgeruch wach, der aus Brandenburg herüber wehte. Um nur einige Beispiele zu nennen.

Die Besorgnis nimmt zu

Wo man sich umhört, sind die Menschen verunsichert und besorgt. Viele fragen sich, wie sie selbst einen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes leisten können. Über 100 Berliner Haushalte nahmen an einer einjährigen Klimastudie teil. Im Durchschnitt konnte der CO2-Anteil um 40 % reduziert werden. Für einen signifikanten Beitrag zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs müssten wir unseren Lebensstil jedoch radial ändern.

 

Tipps meiner Großmutter zur Senkung des ökologischen Fußabdrucks

Meine Großmutter könnte da, wenn sie noch leben würde, wertvolle Tipps geben. Sie ist als eins von zehn Kindern in einer Berliner Arbeiterfamilie groß geworden. Sie wurde 93 Jahre alt und ist nie in ein Flugzeug gestiegen. Ein Auto besaß sie auch nicht, noch nicht einmal ein Fahrrad. Ihre weiteste Bahnreise war nach Ostpreußen, wohin sie im 2. Weltkrieg evakuiert wurde. Ihre Tipps in Bezug auf Wohnen, Hygiene und Ernährung würden heute zynisch klingen, aber vor 100 Jahren war das die Lebenswirklichkeit der Mehrheit der Bevölkerung. Wie hoch war wohl ihr ökologischer Fußabdruck?

Besorgte Klimasünder rufen nach der Politik

Das Bundesumweltamt hat den Begriff der „besorgten Klimasünder“ verwendet und damit gemeint, dass die Besorgnis der Bevölkerung zu keiner nachhaltigen Verhaltensänderung führt. Das wurde auch am vergangenen autofreien Sonntag wieder deutlich.

Stattdessen ruft man lautstark nach der Politik. Greta Thunberg will die Politiker weltweit wachrütteln. Die Beschlüsse des Klimakabinetts reichten immerhin, um der Bundeskanzlerin ein Rederecht auf dem Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York zu gewähren, aber selbst wenn Deutschland bis 2050 Klimaneutralität erreicht, wird die weltweite Temperatur weiter ansteigen. Mit 2,3 Prozent am weltweiten CO2-Ausstoß ist der deutsche Anteil einfach viel zu gering. Man sollte aber nicht in Fatalismus verfallen und den Kopf in den Sand stecken, sondern mit gutem Beispiel vorangehen. Nur so kann Deutschland seinen internationalen Einfluss geltend machen.

Was sagt die Bibel dazu?

Als Christ suche ich Antworten in Gottes Wort. Mit dem Stichwort „weltweite Dürre“ bin ich u. a. auf Jesaja, Kapitel 24 gestoßen. Ein Ausblick auf das Ende der Welt, aber niemand kann sicher vorhersagen, wann es soweit sein wird.

Grundsätzlich geht es aber gar nicht um die Rettung „unserer“ Erde, die Erde ist Gottes Eigentum und er wird von mir einmal Rechenschaft fordern, wie ich mit seiner Schöpfung umgegangen bin. Ein „Nach mir die Sintflut“ kann es deshalb nicht geben.

 

Andreas Lattka für GottinBerlin