Pflanze - Schnee

Dummes Missgeschick

„Au man, bin ich ein Idiot!“, entfährt es mir. Mir ist ein dummes Missgeschick passiert und ich ärgere mich darüber. Neben mir steht meine 6-jährige Tochter Sarah. Sie schaut mich mit großen Augen und offenem Mund an: „Papa, du bist kein Idiot. Du hast nur etwas Blödes gemacht!“, sagt sie in ihrer kindlichen Naivität. Wie Recht sie doch hat.

Oft vermischen wir das „Was“ und das „Wer“. Die Bibel sagt uns zu: „Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen“ (2 Korinther 5, 17 HfA). Wer Jesus in sein Leben annimmt, der ist ein Königskind, denn Gott nimmt uns als seine Kinder an. Epheser 1, 5 (NLB) sagt: „Von Anfang an war es Gottes unveränderlicher Plan, uns durch Jesus Christus als seine Kinder aufzunehmen.“

Natürlich machen wir auch weiterhin Fehler. Natürlich sind wir nicht perfekt. Immer wieder wird unser alter Mensch an die Oberfläche kommen. Wir werden egoistisch reagieren, ungehalten, lieblos – aber all das ändert nichts daran, wer wir sind. Gott hat uns als seine Kinder angenommen. Das steht fest.

Es kommt nicht auf das „Was“ an, sondern auf das „Wer“!

Gottes Liebe zu uns ist unveränderlich. Wir sind es, die manchmal enttäuscht über uns selbst sind und uns dann selbst verurteilen. Wir wollen uns bessern, wir wollen nicht mehr so schnell aus der Haut fahren, wir wollen liebevoller werden und Gottes Willen in unserem Leben mehr umsetzen, aber das mit dem neuen Menschen, mit dem Königskind, will dann nicht so richtig gelingen. 

Sei barmherzig mit dir, wenn du wieder in eine Falle getappt bist und nicht alles so gelaufen ist, wie du das wolltest. Gott ist es doch auch! Hör auf, das „Wer“ und das „Was“ zu vermischen oder gar miteinander auszutauschen. Hör auf, dich selbst zu verurteilen!

Deine Identität ist, wer du bist – ein geliebtes Kind Gottes – manchmal ein ungezogenes, manchmal ein tollpatschiges oder bockiges, manchmal eines, das sich auflehnt und rebelliert, wie es kleine Kinder tun, aber du bist und bleibst, wer du bist. Gott wird diesen Status nicht mehr von dir nehmen.

Auf der anderen Seite steht das „Was“ – die Frage, wie du dich verhältst, wie du dein Leben als Christ lebst. Natürlich hat Gott hohe ethische und moralische Ansprüche. Natürlich möchte Gott, dass wir friedlich leben, liebevoll, voller Vertrauen auf ihn. Aber er kennt uns doch. Er kennt deine und meine Schwachpunkte. Gott würde nie „du Idiot!“ zu uns sagen, nur weil wir wieder einmal denselben Fehler gemacht haben. 

Was er sagt ist: „Darf ich dir aufhelfen, mich um deine Wunden kümmern und dein Herz so verändern, dass du nicht wieder in dieselbe Falle tappen wirst?“ 

Das Leben wird dir mehr und mehr gelingen!

Stell dir vor, man würde dich an den Hof nach England holen. Die Queen würde dich adoptieren, und du würdest ab sofort als Prinz (oder Prinzessin) von Wales leben. Es ist doch klar, dass das nicht von Anfang an gelingen wird. Ein Fauxpas wird dem nächsten folgen. Aber das Leben am Hof wird dir mehr und mehr gelingen, je länger du es lebst.

Das Leben als Christ wird dir auch mehr und mehr gelingen, wenn du Gott die Chance gibst, dich an die Hand zu nehmen. Dann wirst du es schaffen (eigentlich wird Gott es schaffen), dass Fehler hinter dir bleiben und du wirklich zu diesem neuen Menschen heranwächst.  

Wenn du heute gegen die Wand laufen solltest, bewusst sündigst, dich im Streit reizen lässt oder irgendwo anders dein alter Mensch zum Vorschein kommt, dann schaue nicht auf das „Was“, sondern auf das „Wer“ – und dann sage nicht, du wärst ein „Idiot“, sondern: „Oh ja, mein Weg ist noch lang. Aber das ändert nichts daran, dass Gott mich unendlich liebt und ich sein Kind bin! Ich gehe weiter voran und werde es schaffen!“

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de