Geldschein und Münzen  auf dem Tisch verstreut

Über Geld spricht man nicht …

Ich bin eingeladen worden, für einen Video-Podcast ein paar Gedanken zum Thema Geld zu sprechen. „Über Geld spricht man nicht, Geld hat man“, sagt ja ein geflügeltes Wort, das von Jean Paul Getty stammen soll. Viele verdrehen die Augen, wenn es im Rahmen des Glaubens um das liebe Geld geht, denn sie meinen eh zu wissen, was jetzt kommt. Außerdem wird sowieso viel zu viel über Geld gepredigt. Schaut man aber in die Bibel, so macht man eine sehr erstaunliche Entdeckung. 

Umgang mit Geld

Wenn ich mich nicht verzählt habe, handeln 2350 Bibelstellen vom Geld und vom Umgang damit, aber nur etwa 500 Mal von Glaube und Gebet. Also müsste de facto eigentlich viel mehr über Finanzen und viel weniger über Gebet und Glauben gesprochen werden. Aber das Thema Geld ist halt eines, über das man nicht gerne spricht. Außer vielleicht, man meint zu wenig zu haben und beschwert sich dann über die, die mehr oder gar zu viel haben.
 
Ein Aspekt hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Im 1. Timotheus 6, 10 (HfA) heißt es: „Denn die Liebe zum Geld ist die Wurzel aller möglicher Übel.“ Nicht das Geld ist anscheinend das Problem, sondern der Umgang damit. 
 
Auch an anderen Stellen wird eher eine Herzens-Einstellung bemängelt, als die Tatsache, ob jemand Geld besitzt oder nicht. Was beutet das jetzt, dass jemand das Geld „liebt“ und woran erkenne ich, dass ich dazu gehöre?
 

Woran erkenne ich, dass ich dazu gehöre?

Ob unser Herz an etwas hängt, merken wir sehr schnell, wenn wir das für eine Weile fasten. Versuche doch einmal eine Zeit Zucker zu fasten, deinen geliebten Kaffee oder das Handy. Du wirst sehr schnell sehen, dass dir diese Dinge sehr fehlen werden. 
 
Bitte zum Beispiel mal jemanden, eine Strichliste zu führen, wann immer du unnötig auf dein Handy-Display schaust. Du wirst erstaunt sein, wie oft du das am Tag tust. Und dann faste eine Weile lang dein Handy. Lass es zu Hause und lege es außer Reichweite. 
 
Führe nun wieder eine Strichliste, wie oft du fast reflexmäßig nach deinem Handy greifst, obwohl du es nicht dabei hast. Wenn du merkst, wie sehr dir der Handy fehlt, der Zucker oder der Kaffee (oder natürlich andere Dinge), dann bemerkst du, dass auch du ein ganz schöner „Suchti“ bist.
 
Als nach dem ersten Lockdown die Menschen gefragt wurden, was sie am meisten vermisst haben, war eine der Top-Antworten: das Shoppen. Faste doch auch hier einmal. Kaufe eine Zeit lang nur Dinge, die für dein Leben absolut notwendig sind, nichts mehr. 
 
Du wirst sehr schnell feststellen, dass mit großer Wahrscheinlichkeit auch dein Herz am Geld bzw. materiellen Dingen klebt. Wenn die Bibel diese Liebe zum Geld als Wurzel aller möglicher Übel bezeichnet, dann will sie uns nichts wegnehmen. Sie will uns ein Stück warnen. 
 

Passt auf euer Herz auf!

Denn die Liebe zu materiellen Dingen macht uns abhängig. Jesus aber möchte uns frei machen. Jesus möchte uns weder unseren Lebensstandard vermiesen noch etwas wegnehmen. Er möchte uns bewahren und sagt deswegen: „Passt auf euer Herz auf!“
 
Woran hängt dein Herz? Was würde dir schwerfallen, wenn du es für eine Weile fastest? Wenn es auch das Geld oder materielle Dinge sind, dann ist es vielleicht gut, immer mal wieder auf die Gefahren hingewiesen zu werden, denn das bewahrt davor, dass die Wurzel zu einer großen und mächtigen Pflanze heranwächst. 
 
Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de