Alles war umsonst!

Müde und enttäuscht kehren die Jünger nach einer langen, anstrengenden Nacht mit ihren Booten zurück zum Ufer, Sie haben nichts gefangen. Alles war umsonst!

 

Erschöpft – Erfolglos

Wer leere Hände hat, erschöpft, vom Erfolg im Stich gelassen, ist oft unfähig, noch einmal von vorn anzufangen. Gerade die Enttäuschungen sind es, die wie ein bitterer Kloss im Hals stecken und die Hände lähmen. Unmöglich scheint es, noch einmal alles zu wagen. Doch nicht nur der Mut fehlt, auch die Vernunft bescheinigt: Hier ist nichts mehr zu machen. Wer kann sich schon der Erfahrung in den Weg stellen? Vorbei ist es mit dem Gewinn, der Anerkennung. Außerdem, wer etwas vom Fischen versteht, weiß, dass es ganz sinnlos ist, wieder auf Fang zu fahren, wenn die Fischgründe leer sind. Unglückliche Menschen, eine Kette hilfloser Erklärungsversuche, und keine Hoffnung!

Werft die Netzte noch einmal aus!

Und dann stet einer am Ufer und sagt ruhig und bestimmt: „Werft die Netze noch einmal aus!“ Verblüfft sehen die Jünger ihn an. Was sagt dieser Mann? Wieder von vorn anfangen? Und noch dazu jetzt, am Morgen, wo es völlig unmöglich ist, dass die Fische ins Netz gehen? Doch da steht diese stille Gestalt in aller Hoheit und Souveränität. Sprachlos starren sie ihn an, und plötzlich erkennen sie ihn: Es ist Jesus.

Richtungsänderung

Wer die Augen ausschließliche auf das Verlorene richtet, die negativen Erfahrungen, die Leere, ist wie blind. Er kann nicht glauben, dass sich alles total ändern könnte. Doch im selben Augenblick, als die Männer ihre Augen wegwenden von dem Zerbruch, der hinter ihnen liegt und auf den blicken, der ganz anders ist als sie, fangen sie wieder an zu atmen.

Leistung und Erfolg

Dieser eine ist nicht gebunden an die Schwere des Alltags, an Grenzen, die menschliche Unfähigkeit zieht, an Leistung und Erfolg. Er streckt die Hand aus, und der Sturm legt sich. Er sagt zu einem Lahmen: „Geh!“ Und der Mann kann wieder seine Beine gebrauchen.

Gehorsam

Als er nun die Jünger auffordert: „Werft die Netze aus!“ gehorchen diese rauhen, wettergegerbten Männer. Sie erkennen: Da ist einer, der mehr weiss, der mehr kann, als sie. Der eine Macht hat, die sonst niemand besitzt. Der da beginnt, wo menschlich gesehen, alles zu Ende ist.

Wunder

Und das Wunder geschieht. Die Fische strömen geradezu in die Netze. Sie werden so voll, dass die Männer sie kaum ans Land ziehen können.

Mitten im Nichts plötzlich die Fülle, mitten in der inneren Selbstaufgabe ein neues Ja, mitten im Kummer Trost. Gott liebt hoffnugnslose Situationhen! Über den riesigen Abgrund hinweg, der uns von ihm trennt, streckt er seine Hand aus. Der Schrei aus der Tiefe findet eine Antwort. Mitten in die Dunkelheit – fällt unvermutet Licht.

Seeweg nach Indien

Im 15. Jahrhundert lebte der portugiesisce Seefahrer Vasco da Gama. Er erhielt von seinem Knig den Befehl, den Seeweg nach Indien zu erforschen. Nachdem er sich mit drei Schiffen auf den Weg gemacht hatte, geriet er am Kap der Guten Hoffnung in schwere Seenot. In ihrer Angst wolte die Mannschaft den Schiffsherrn töten. Da nahm Vasco da Gama den Kompass, die Seekarten, alles, was er zu seiner Orientierung brauchte und warf es ins Meer. Das überzeugte die Seeleute. Sie erkannten, dass er seiner Sache sicher war und ließen von ihm ab. Einen Monat später rreichte er Indien.

 Vertrauen

Kindliches Verrauen – Vertrauen, das sich dem in die Arme wirft, der sein Leben für uns gegeben hat, bleibt nicht ohne Antwort. Nur dieser eine – Jesus – kann sagen: „Siehe, ich mache alles neu!“

Dr. Irmhild Bärend für gottinberlin.de