Die Hirten von Bethlehem schauen bei ihren Schafen nach einen Stern

Der Grinsch

Ich habe mir einen verrückten Pullover gekauft. Auf ihm gedruckt ist das Gesicht vom Grinch. Der Grinch ist eine grüne Figur aus einem Kinderbuch von „Dr. Seuss“, die mit Weihnachten auf Kriegsfuß steht und deswegen den Menschen ihre Freude am Fest stehlen möchte. Das schon 1957 erschienene Buch kritisiert die Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes und gehört zu den Top 100 Kinderbüchern in den USA. 

In Deutschland dürfte die Geschichte spätestens seit der Verfilmung aus dem Jahr 2018 bekannt sein, bei der Otto Walkes die deutsche Stimme des grünen Weihnachts-Verderbers eingesprochen hat. Den Pullover habe ich mir – um ehrlich zu sein – eigentlich nur wegen einer Kollegin gekauft, die sich selbst immer als Weihnachts-Grinch bezeichnet. 

Sie hat keine Lust aufs Dekorieren, aufs Backen oder gar aufs Feiern an Weihnachten – so sagt sie zumindest. Ich denke mir manchmal: Wenn Dr. Seuss den Grinch 1957 schon geschrieben hat – wie würde seine Geschichte heute, im Jahre 2021 ausfallen, wo es scheinbar fast nur noch um Kommerz geht.

Ein Stück Hoffnung

Wobei ich ein Stück Hoffnung habe, denn seit Corona besinnen sich gefühlt wieder mehr Menschen auf  Werte wie Familie oder Gemeinschaft.

Weihnachten, das ist eigentlich ein Fest voller Freude. Beim ersten Weihnachten überhaupt erschien ein Bote Gottes einer Gruppe von Hirten, die sich natürlich sehr darüber erschraken. Dann heißt es in Lukas 2: Aber der Engel sagte: »Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird: Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr“ (Lukas 2, 10-11 HfA).

Was für eine Botschaft, was für eine Freude. Der lang ersehnte Retter, der Messias, auf den das Volk seit Jahrhunderten gewartet hatte, sei endlich geboren worden. Was die Hirten damals vorfinden konnten, war jedoch erst einmal nur ein frisch geborener Säugling, der in ärmlichen Verhältnissen zur Welt gekommen war. 

Aber sie erkannten ihn sofort. Schon damals sahen sie: Hier ist nicht nur ein weiteres Kind in Armut geboren worden, dieses Kind, das dort in einer Futterkrippe in einem dreckigen Hinterhof-Stall lag, war wirklich Gottes Sohn. Und das veränderte alles. 

Später heißt es: Sie lobten Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte (Lukas 2,20 HfA).

Freude erleben?!

Erleben wir eigentlich die Freude, die von Weihnachten ausgeht? Ich meine eine Freude, die darüber hinausgeht, dass die Familie zusammensitzt, etwas Schönes isst und sich gegenseitig beschenkt (wer das erleben darf, der kann sich freuen, denn er ist sehr beschenkt)? Oder hat der wahre Grinch, der Widersacher Gottes uns auch schon die Freude an Weihnachten geraubt?

Weihnachten ist heute ein Fest, das oft nur als reines Kulturfest abgekoppelt von der Geburt von Jesus gefeiert wird (ich freue mich immer sehr, wenn ich auf Weihnachtsmärkten nicht nur bunte Lichter, Kommerz und Fahrgeschäfte entdecke, sondern auch eine Krippe mit der Weihnachtsszene). 

Wie sieht dein ganz persönliches Weihnachten aus?

Wenn du der Freude auch schon beraubt wurdest, dann schau dir die Worte an, die der Bote Gottes den Hirten berichtet: „Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr.“

Das galt nicht nur den Menschen vor über 2000 Jahren – das gilt dir und mir. An Weihnachten feiern wir, dass Gott uns die Hand gereicht hat – auf Augenhöhe, denn er wurde ganz Mensch. An Weihnachten feiern wir, dass Gott seine Liebe bewiesen hat – deswegen nennt man Weihnachten ja auch das Fest der Liebe. Wir feiern, dass er uns nahe sein will, obwohl wir ihm so oft den Rücken zugedreht haben.

Wir feiern Weihnachten, weil Jesus wirklich der Retter ist. Er hat es durch sein Leben bewiesen, er hat es durch seinen Tod und seine Auferstehung besiegelt. Wer ihm vertraut, der erlebt, was es bedeutet, mit Gott versöhnt zu werden – und der erlebt wirklich eine Botschaft, die einen mit großer Freude erfüllt. 

Lassen wir es nicht zu, dass Kommerz, der Grinch oder sonst irgendjemand oder irgendetwas uns diese Freude nehmen darf.  Und wenn das nächste Mal auf einem Weihnachtsmarkt im Hintergrund Weihnachtsmusik läuft und ich höre „Christ der Retter ist da, Christ der Retter ist da!“, dann lächle ich in mich hinein und sage leise: „AMEN!“

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

 

 
https://www.youtube.com/watch?v=XUJRZRymd1I