Blonde Frau segnet schwarzhaarige Frau

Hast du einen Mangel in deinem Leben?

Stell dir vor, du hast seit geraumer Zeit einen Mangel in deinem Leben. Vielleicht bist du schon lange auf der Suche nach einem Job. Und dann endlich öffnet sich eine Tür und du findest Arbeit. Deine Freude ist groß. Du bist überglücklich, bis zu dem Moment, wo sich die Tür öffnet und irgendein Verwandter von dir eintritt. Er hat ein breites Grinsen auf dem Gesicht und sieht sehr glücklich aus. 

Nach einem Kurzen „Hallo“ fängt dein Verwandter an zu erzählen. Auch er hat einen neuen Job. Im Gegensatz zu dir musste er nicht lange suchen, denn er ist noch jung – und junge Leute werden halt eher gesucht. Dein Verwandter verdient auch eine ganze  Stange Geld mehr als du, hat mehr Urlaubstage und bekommt von seinem Chef einen fetten Dienstwagen gestellt. 

Wie würdest du dich fühlen? Würdest du dich für deinen Verwandten freuen oder würde der Neid an dir anfangen zu nagen? Ich glaube, es sind absolut menschliche Gefühle, wenn du plötzlich nicht mehr ganz so glücklich über deinen eigenen Job wärst. Was für eine Ungerechtigkeit! Du hast viel mehr Erfahrung in dem Beruf, dein junger Verwandter steht aber viel besser da.

Ich denke, ähnliche Situationen haben viele in ihrem Leben schon erlebt. Die Bibel berichtet auch eine ähnliche Geschichte, aber mit einer völlig anderen Situation. Da ist eine Frau namens Elisabeth. Ihr Mann ist Priester. „Der sitzt doch quasi an der Quelle, wenn es um Gott geht…“ – solche oder ähnliche Sprüche muss sie sich immer wieder anhören. Aber auch der Dienst ihres Mannes Zacharias sorgt nicht für den ersehnten Nachwuchs. Denn Kinder haben die beiden keine. 

Eine große Freude

Sie werden älter und älter. Dann kündet ein Bote Gottes der Familie an, die Schmach der Nachbarn wird aufhören, denn Elisabeth soll schwanger werden. Und nicht nur das, das Kind sei von Gott auserwählt. Im Lukasevangelium heißt es: »Fürchte dich nicht, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabeth wird bald einen Sohn bekommen, den sollst du Johannes nennen! Du wirst über dieses Kind froh und glücklich sein, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. Gott wird ihm eine große Aufgabe übertragen. Er wird weder Wein noch andere berauschende Getränke zu sich nehmen. Schon vor seiner Geburt wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein, und er wird viele in Israel zum Herrn, ihrem Gott, zurückbringen. Erfüllt mit dem Geist und der Kraft des Propheten Elia wird er das Kommen Gottes vorbereiten: Er wird dafür sorgen, dass die Eltern sich wieder mit den Kindern versöhnen, und die Ungehorsamen werden wieder danach fragen, wie sie Gottes Willen erfüllen können. So wird er das ganze Volk darauf vorbereiten, den Herrn zu empfangen« (Lukas 1, 13-17 HfA).

Freude oder Neid

Was für eine Freude. Und dann kommt die schwangere, junge Maria zu Besuch. Sie hat nicht nur einen Johannes in ihrem Bauch, sondern den Herrn der Welt. Und wie reagiert Elisabeth? Nicht voller Neid, sondern voller Freude. Elisabeth lässt keinen Neid zu, denn sie weiß: Neid bringt nie gute Früchte hervor. 

Sie freut sich für ihre Verwandte Maria und reagiert mit für heute wahrscheinlich schwer verständlichen Worten: »Dich hat Gott gesegnet, mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist das Kind, das in dir heranwächst! Womit habe ich verdient, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?« (Lukas 1,42 HfA). Elisabeth weiß, hier ist Gott am Werk – und es kommt nicht darauf an, wer auserwählt ist (das ist sie ja auch), sondern darauf, dass Gott wirkt.

Hätten wir auch so reagiert? Gott erfüllt Elisabeth wie zum Lohn mit seinem Heiligen Geist. Sie wird wegen ihrer Herzenshaltung mit einer Freude erfüllt, die kaum beschreibbar ist. Neid zerstört, Freude steckt an. Neid macht mein Leben dunkel, Freude bringt Licht hinein. 

Kennst du Bereiche in deinem Leben, in denen du merkst, wie der Neid an dir nagt? Lass es nicht zu! Gott segnet dich sicherlich anders als mich oder jemanden anderes. Aber er segnet dich. Es ist deine Entscheidung, dich darüber zu freuen oder dich vom Neid zerfressen zu lassen, weil du dich mit anderen vergleichst.  Gib Neid heute bewusst am Kreuz ab und tausche ihn bewusst gegen Freude ein. Das macht dein Leben leichter und fröhlicher.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de