Ernteeinsatz mit dem Traktor

Mountainbiken

Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als ich regelmäßig Mountainbiken war. Ich war zwar oft mit Freunden hier in Berlin im Gelände trainieren, meist im Grunewald, aber wir haben ja in dem Sinne keine richtigen Berge. Das merkt man dann, wenn man wirklich im Gebirge unterwegs ist. Zu meiner Zeit war an E-Bikes noch nicht zu denken – und unser Stolz hat es uns verboten, mit dem Auto oder der Gondel bis auf den Gipfel zu fahren. Wir haben es immer geschafft.

Wenn ich also in den Bergen war, zum Beispiel am wunderschönen Gardasee, dann hieß es stundenlang im leichtesten Gang bergauf radeln, um dann für ein paar Minuten Spaß beim Downhill-Fahren (Bergab-Fahren, meist auf  kleinen Pfaden) haben zu dürfen.

Begebenheit

Ich kann mich noch an eine Begebenheit erinnern, als der Berg, Hitze und Staub mir wieder einmal zu schaffen machten. Wir waren seit Stunden unterwegs. Der Weg wurde (zumindest gefühlt) immer steiler. Mir tat so ziemlich alles weh, was einem wehtun kann: Beine, Arme und die Lunge beim Atmen.

Plötzlich kam ein älterer Mann an uns vorbeigezogen, der den Berg nahm, als wäre der flach wie Ostfriesland. Er war bedeutend älter als wir, aber bedeutend fitter. Der Mann grüßte freundlich und drehte sich, als er schon vorbei war, noch einmal um. „Ihr habt es bald geschafft, ist nicht mehr weit!“, rief er uns freundlich zu. 

Plötzlich ging alles leichter

Und dieser eine Satz veränderte in diesem Moment alles. Plötzlich spürte ich, wie Adrenalin durch meinen Körper schoss. Energie, von der ich nie gedacht hatte, dass ich sie noch irgendwo in einem Winkel meines Körpers schlummerte, wurde aktiviert – und plötzlich ging alles viel leichter.

Ich war schon kurz vor dem Aufgeben gewesen, aber nun schafften wir den Rest des Weges in kurzer Zeit. Als Lohn bekamen wir auf der Spitze des Berges einen faszinierenden Ausblick und eine grandiose Abfahrt zurück ins Tal.

Wir haben es bald geschafft!

„Lasst uns also nicht müde werden, Gutes zu tun. Es wird eine Zeit kommen, in der wir eine reiche Ernte einbringen. Wir dürfen nur nicht vorher aufgeben!„, schreibt Paulus (Galater 6, 9 HfA). Ich würde gerne ergänzen: „Wir haben es bald geschafft!“

Investieren

Natürlich wissen wir, dass wir nur ernten können, was wir gesät haben. Aber manchmal fällt es schwer durchzuhalten. Wir geben Liebe und werden mit Ablehnung belohnt. Wir versuchen anders zu leben, offener, freundlicher, herzlicher, bekommen aber immer wieder Gegenwind. Wir investieren in Menschen, werden aber ständig enttäuscht.

Gib nicht auf! Die Ernte wird kommen. Das braucht manchmal Geduld – und oft bleibt nichts anderes übrig, als weiterzumachen und zu warten. Das geht einem Bauern, der das Korn im Frühjahr aussät auch so. Er muss warten und braucht Geduld. Aber es kommt die Zeit, in der das Korn reif ist und er die Ernte einfahren kann.

Gott wird uns belohnen

So wird Gott auch uns belohnen, wenn wir säen. Ein Mensch, der viel Segen erlebt hat, ist vielleicht trainierter darin, als du und ich. Er ist vielleicht wie ein Bauer, der Jahr für Jahr sieht, dass aus den kleinen Samenkörnern wirklich Getreide wächst – und so mehr Geduld hat.

Wachsen und säen

Aber auch bei uns wird wachsen, was wir säen, das hat Gott versprochen! Also: „Lasst uns nicht müde werden, Gutes zu tun!“ Wir haben es bald geschafft. Und dann schauen wir irgendwann zurück und denken uns: Es hat sich gelohnt!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de