Ein Sack voller Geld

Wann sind Menschen besonders gesegnet?

Es ist erstaunlich, dass Menschen als besonders gesegnet angesehen werden, die viel Geld haben. Da war eine gute Geschäftsidee, ein Erbe, ein wirklich gut bezahlter Job und plötzlich ist es möglich, sich Wünsche zu erfüllen, von denen andere nur träumen. Das Leben im Luxus klingt nach einem gesegneten Leben.

Reichtum

Es kommt auch nicht von ungefähr, dass viel Reichtum ein großes Lebensziel der meisten Kinder ist. Frage ich meinen 9-jährigen Sohn, was er später werden möchte, dann antwortet er, er möchte so werden wie Ronaldo. Wenn ich dann nachhake und frage, was genau er an Ronaldo so gut findet, dann ist es der Reichtum. Joshua möchte auch gerne einen Bugatti fahren, eine moderne Villa besitzen und sich kaufen können, was er will.

Wenn ich also viel Geld verdiene, dann habe ich es geschafft. Dann hat Gott seinen Segen auf mein Leben gelegt, denn dann kann ich sorgenfrei leben.

Wie komme ich in den Himmel?

Stutzig macht mich, dass Reichtum in der Bibel meist nicht gut wegkommt. Da fragt ein frommer, reicher junger Mann Jesus, was er tun muss, um in den Himmel zu kommen. Er würde ja alle Gebote halten (was ich – ehrlich gesagt – nicht gerade glaube, dass er das tut). Jesus antwortet ihm: »Geh und verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen, dann wirst du einen Schatz im Himmel haben. Danach komm und folge mir nach« (Markus 10, 21 NLB).

Und an anderer Stelle predigt Jesus: »Ich will euch die Wahrheit sagen: Es ist sehr schwer für einen Reichen, ins Himmelreich zu gelangen. Ich sage es noch einmal: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt!« (Matthäus 19, 24 NLB).

Wer ist gesegnet?

Ist es also umgekehrt? Ist ein Mensch gesegnet, wenn er arm ist, und nicht gesegnet, wenn er reich ist? Ich denke, beides ist nicht richtig. Ein Mensch, der reich ist, kann ebenso gesegnet sein, wie ein Mensch, der arm ist. Ein Mensch, der arm ist, kann umgekehrt den Segen Gottes genauso verlassen haben wie ein Mensch, der reich ist.

Was mache ich mit dem Geld, das ich habe?

Die Frage ist weniger: Wie viel Geld habe ich? Als vielmehr: Welche Stellung hat es in meinem Leben? Und was mache ich mit dem Geld, das ich habe? 

Der Apostel Paulus gibt in einem seiner Briefe einen guten Rat: „Die Liebe zum Geld ist die Wurzel aller möglichen Übel; so sind manche Menschen aus Geldgier vom Glauben abgewichen und haben sich selbst viele Schmerzen zugefügt.“ (1 Timotheus 6, 10)

Glückliches, erfülltes Leben

Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott absolut nichts dagegen hat, wenn jemand Erfolg hat und viel Geld verdient. Ich bin aber ebenso fest davon überzeugt, dass jemand mit wenig Geld ebenso alle Voraussetzungen hat, ein glückliches, erfülltes Leben zu leben.

Lebensinhalt

Wenn Reichtum – oder das Streben danach – mein Lebensinhalt ist, dann werde ich schnell enttäuscht sein, denn die Liebe zum Geld ist ein Fundament, das nicht lange trägt. „Wie gewonnen, so zerronnen“, sagt der Volksmund gerne. Geld kann ich ebenso schnell verlieren, wie ich es bekommen habe. 

Was kann den Charakter versauen?

Und Geld erfüllt nun mal nicht meine Seele. Es beruhigt auch nicht – wie so oft behauptet wird. Die Frage nach dem Geld ist eine Frage des Charakters. Ganz ehrlich? Ich glaube, ich könnte gar nicht mit großem Reichtum umgehen, da bin ich mir recht sicher. Der würde meinen Charakter ziemlich schnell versauen.

Was macht glücklich?

Es gibt sicherlich auch reiche Menschen, die mit Geld besser umgehen können. Wichtig ist und bleibt, dass Geld nicht glücklich macht. Oft ist das Gegenteil der Fall – so, wie der alte Paulus das schon vor fast 2000 Jahren festgestellt hat, als es noch keine Bugattis und keine modernen Villen gab.

Mein Fazit

Ich möchte glücklich werden. Und das hängt nicht vom Geld ab. Natürlich bin ich dankbar, wenn ich genügend habe, aber „Liebe“ zum Geld werde ich deswegen nicht entwickeln. Dankbarkeit führt zu Zufriedenheit und die ist ein wichtiger Schlüssel zum Glücklichsein. 
 
Sei gesegnet!
 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de