Für viele Christen hat am Aschermittwoch die Fastenzeit begonnen. Eine  Zeit des Verzichtens. Freiwillig meiden die Gläubigen z. B. Genussmittel, die ihnen sehr am Herzen liegen. Man kann aber auch auf lieb gewordene Dinge oder Rituale verzichten.

Warum tue ich mir das bloss an?

Wenn ich zu Beginn des neuen Jahres schon immer höre: „Na, welche guten Vorsätze hast du denn gefasst?“ Keine! Denn ich halte ja doch nicht durch. Auf meine Nervennahrung verzichten? Und dazu noch den Kaffee streichen? Nein, danke! Also, warum sollte ich dann in der Fastenzeit mehr Erfolg haben? Gläubige nutzen diese Zeit, um einmal über das eigene Leben und ihre Beziehung zu Gott nachzudenken. Fasten heisst doch weniger essen, also auch weniger in der Küche stehen. Zeit gewonnen. Zeit für Gott. Mit dem Aschermittwoch ist nicht alles vorbei, nur der Karneval.

Jetzt beginnt die Passionszeit

Zeiten der Besinnung und der Einkehr gibt es in allen großen Religionen. In der Bibel lesen wir, dass Mose 40 Tage auf dem Berg war, Elia bekam 40 Tage Auszeit und Jesus war 40 Tage in der Wüste. In dieser Zeit wurden sie auf ihre grossen Aufgaben vorbereitet.

Martin Luther lehnte damals das Fasten als zu erbringende Leistung ab. Wir können Gott nicht durch unser Fasten beeindrucken. Allein durch Gnade kann der Mensch errettet werden.

Eine Reise durch die Passionszeit

Mit der alten Tradition des Fastens kann ich mich nicht anfreunden. Aber mehr Zeit mit Gott, z. B. durch intensives Lesen der Bibel, Gebet in der Stille oder Austausch in der Gemeinde, halte ich für eine gute Idee. Das kann auch gerne länger als 40 Tage dauern.

Ich möchte an dieser Stelle immer wieder über verschiedene Ereignisse aus dem Leben Jesu Christi schreiben. In der Passionszeit denken wir an seinen schweren Weg ans Kreuz auf Golgatha. Das hat er für sie und mich getan. Aber das war nicht das Ende. Christen glauben, dass die Geschichte eine Fortsetzung hat – seine Auferstehung. Jesus lebt! Deshalb feiern wir Ostern.

BeLa für GottinBerlin