Hand streckt nach dem Sonnenstrahl im Wasser aus

Wozu wärst du bereit?

Was würdest du alles anstellen, damit sich Umstände in deinem Leben ändern? Wärst du auch bereit, Dinge zu tun, die völlig verrückt klingen?

Als die Freunde von Jesus mitten auf einem See in einem kleinen Boot in einen Sturm geraten haben sie Todesangst. Jesus war an Land geblieben und hatte sie vorausgeschickt. Und jetzt, als sie ihn am meisten brauchen, jetzt, wo sie in größter Not waren, war er nicht bei ihnen. 

Und so schrien sie sich die Seele aus dem Leib, stundenlang. Und Jesus kam, im frühen Morgengrauen. Aber er kam anders, als die Freunde es erwartet hatten. Er tat kein Wunder vom Strand aus, indem er den Sturm stillte, er lief über das Wasser, mitten in den Sturm hinein. 

Komm her!

Das verringerte die Panik und die Angst nicht gerade, ganz im Gegenteil. Jesus versucht die Freunde zu beruhigen. Sie hatten ihn doch gerufen. Warum hatten sie jetzt solche Angst, wo er auf ihr Schreien und Flehen gehört hatte? 

Petrus wollte den vermeintlichen Strohhalm greifen und schrie Jesus voller Panik zu: „Herr, wenn du es wirklich bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen“ (Matthäus 14, 29 HfA). Das bedeutet nichts anderes, als: Wenn es Rettung gibt, dann bin ich bereit, Alles zu tun, was du verlangst. Ich steige sogar mitten im Sturm aus dem Boot, obwohl mein Verstand sagt, dass niemand auf Wasser laufen kann. 

Es bedeutet: Jesus, ich vertraue dir zu 100 %, ich gehorche dir zu 100 %, ich gebe dir 100 % mein Leben in deine Hände. Sprich und ich tue. Und Jesus reagiert auf diese Ansage von Petrus. Jesus reicht ihm seine Hand und fordert etwas, das wirklich verrückt in unseren Ohren klingt: „»Komm her!«, antwortete Jesus. Petrus stieg aus dem Boot und ging Jesus auf dem Wasser entgegen“ (Matthäus 14, 29 HfA).

Vertraue mir ganz!

Jesus sagt also nichts anderes, als: Vertraue mir mehr, als deiner Logik, den Naturgesetzen, allem, was du bisher erlebt hast. Vertraue mir mehr, als all deinen Verletzungen, die du vielleicht erlebt hast, all deine Rückschläge, all deine eigenen Versuche, dein Leben in den Griff zu bekommen. Vertraue mir, aber vertraue mir ganz.

Und genau an diesem Punkt scheitern viele Christen immer wieder. Wir wollen gerne im Boot sitzenbleiben, in unserer vermeintlichen Komfortzone. Obwohl wir sehen, dass Stürme um uns toben, und, obwohl wir wissen, dass das Boot, in dem wir sitzen, kurz vor dem Kentern ist, fühlen wir uns dennoch sicherer, wenn wir in ihm sitzen bleiben. Lieber in einem Boot sitzen, als zu versuchen, mitten im Sturm auf dem Wasser zu gehen.

Ich bin ein Mensch, der Veränderungen nicht mag – und den Gott doch immer wieder durch große Veränderungen schickt. Und jedes Mal stehe ich vor der Herausforderung, aufzustehen und das vermeintlich sichere Boot zu verlassen. Obwohl ich immer wieder erlebt habe, dass Gott zeigt, dass das Wasser trägt, wenn ich das Boot verlasse, fällt es mir immer wieder schwer.

Wir wünschen uns immer, Gott würde den Sturm stillen, wenn er auftaucht. Wir wünschen uns, dass alles gut wird, ohne dass wir uns bewegen müssen. Aber unser Leben ist kein Kreuzfahrtschiff, auf dem wir uns von Entertainment zu Entertainment und von Essen zu Essen hangeln. Unser Leben ist ein kleines Boot, das leicht von den Stürmen des Lebens hin- und hergeschüttelt werden kann. 

Und wie zu Petrus sagt Jesus auch heute zu uns: „Komm her! Steig aus dem Boot und geh auf dem Wasser“ Was bist du bereit zu tun, um einen sicheren Hafen in deinem Leben zu erreichen? Bist du bereit, das Boot, deine Komfortzone, alles Vertraute zu verlassen, wenn Jesus ruft? Wenn du wissen willst, ob das Wasser trägt, musst du aus dem Boot steigen. 

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleitenhttps://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de