Mann sitzt auf einer Bank und schauf auf einen Fluss wo ein Schiff fährt

Gefühle von Unzulänglichkeiten

In unserem Alltag sehen wir Gefühle von Unzulänglichkeiten meist als etwas Schlechtes. Ein Leben gilt dann als erfolgreich, wenn du stark, reich und schön bist, ein gewisses Level an Besitz angehäuft hast und in vielen Bereichen als kompetent angesehen wirst. 

Menschen, die etwas nicht können oder nicht wissen, gelten schnell als Versager. Und so geben wir uns nach außen hin gerne als selbstbewusst und mutig, als Helden, die bereit sind, jeder Herausforderung entgegenzutreten.

Gott sieht unsere Schwächen und Unzulänglichkeiten jedoch ganz anders, denn dort, wo wir schwach sind, will er und kann er seine Herrlichkeit zeigen, kann er zeigen, wie mächtig und stark er ist. Der Apostel Paulus war ein Mann, der zwar auf der einen Seite sehr begabt war, auf der anderen Seite aber wusste, dass all seine Gaben, all sein Können und all sein Einsatz letztendlich nicht ausreichen würden.

Gottes Zusage

Immer wieder kam er an Punkte, wo er mit seinem Latein am Ende war. Und er erlebte, dass es kein Hohn und keine hohle Phrase war, dass Gott zu ihm sagte: „Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir“ (2. Korinther 12, 9 HfA).

Es war eine konkrete Zusage Gottes, die er Paulus zusprach, als der um Heilung betete, diese aber nicht empfing. Und Paulus erlebte Gottes Gnade wieder und wieder – als er verfolgt wurde, geschlagen, als er im Gefängnis saß und als er nicht wusste, was sein nächster Schritt sein sollte.

Unsere Schwächen – Unzulänglichkeiten – sind eine Chance dafür, dass Gottes Herrlichkeit in unserem Leben sichtbar wird. Mag die Welt uns auch als „Loser“ (Verlierer) bezeichnen, wir wissen, dass Jesus nicht nur siegen wird, er hat den Sieg schon lange errungen durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten. Diesen Sieg kann uns niemand nehmen.

Paulus schreibt im selben Brief an die Korinther: „Diesen kostbaren Schatz tragen wir in uns, obwohl wir nur zerbrechliche Gefäße sind. So wird jeder erkennen, dass die außerordentliche Kraft, die in uns wirkt, von Gott kommt und nicht von uns selbst“ ( 2 Korinther 4, 7-8). 

Unsere Schwachheiten

Wir haben es nicht nötig, so zu tun, als könnten wir und wüssten wir alles. Unsere Schwachheiten – Unzulänglichkeiten –  sind nicht unser Feind. Sie zeigen uns, dass wir von der Gnade Gottes abhängig sind. 

Sie sollten nicht dazu führen, dass wir durch sie blockiert sind oder in ihnen verharren. So, wie es Menschen gibt, die sich voller Selbstbewusstsein als unbesiegbar darstellen, so gibt es auch Menschen, die immer nur in ihren Schwachheiten verharren und denken, sie könnten nichts bewegen.

Wenn wir schwach sind, will Gott sich als stark erweisen. Unsere Schwächen – Unzulänglichkeiten – sollten uns zu ihm treiben, dann kann, will und wird er eingreifen. 

Wenn wir in dieser Demut zu ihm kommen, können wir Großes bewegen, auch wenn wir uns selbst als unzulänglich ansehen. Denn Gottes Kraft ist eine „außerordentliche Kraft, die in uns wirkt“.

Gib dich deinen Schwachheiten und Unzulänglichkeiten nicht hin, sondern lass dich von Gott ausstatten und mit seiner Kraft beschenken. Schwache Menschen, wie Paulus haben die Welt verändert. Und das kannst du auch!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de