Feuerwehrmann zieht seine Ausrüstung an

Leben retten

Oliver war 46 Jahre alt und war eigentlich Versicherungsvertreter. Aber er hatte eine große Passion: die Freiwillige Feuerwehr. Hier konnte er helfen, Vorbild sein, Werte vermitteln. Jetzt ist Oliver tot, gestorben,  weil er jemand anderem das Leben rettete. 

Als die Flut nach Altena kam, rückte Oliver mit seinen Kollegen aus. Sie sahen einen Mann, der, umgeben von Wassermassen, in seinem Auto eingeschlossen war. Sie kannten diesen Mann nicht, wussten nicht, ob es ein guter Mensch oder ein Betrüger war – das spielte auch keine Rolle. 

Der Eingeschlossene war in Todesgefahr, also versuchten die Feuerwehrleute ihn zu befreien. Dabei wurde Oliver von den Wassermassen weggerissen und selber unter ein Auto gedrückt, unter dem er dann ertrank. Er rettete Leben und ließ seins dabei. 

Ein Held

In einer Fernsehansprache sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet: „Ich denke an Oliver (…), 46 Jahre alt, Feuerwehrmann in Altena. (…) Ich habe heute mit seiner Frau gesprochen. Sie hat mir erzählt, dass ihr Mann jungen Menschen Werte vermitteln wollte. Er wollte ein Vorbild sein. Er ist noch mehr. Er ist ein Held. Er steht stellvertretend für die Tausenden, die jeden Tag ihren Dienst tun und Leib und Leben riskieren.“ 

Ja, dieser Mann ist ein Held. Und vielleicht hilft es seiner Frau ein wenig, dass er als solcher geehrt wird – denn ihr Leben hat sich von einer Minute zur anderen radikal verändert – wie für so viele Opfer der schrecklichen Flutkatastrophe. 

Oliver ist ein Held, weil er nicht auf sein eigenes Leben geschaut hat, sondern alles gegeben hat, um jemanden anderes zu retten. Er starb, damit ein anderer leben kann. „Niemand liebt mehr als einer, der sein Leben für die Freunde hingibt“, sagt Jesus einmal (Johannes 15,13 HfA).

Die Gefahr sehen und handeln

Oliver kannte den Mann, den er retten wollte aber gar nicht – und der ihn auch nicht. Sie waren keine Freunde – und dennoch dachte Oliver nicht lange nach, sondern sah die Gefahr, in der der Mann steckte und handelte. 

Diese tragische Geschichte bewegt mich sehr. Sie zeigt sehr eindrücklich, was Jesus für uns getan hat – und zwar auch, als wir ihn nicht kannten.  Paulus schreibt an die Gemeinde in Rom: „Diese Liebe zeigt sich darin, dass Christus zur rechten Zeit für uns gottlose Menschen gestorben ist. Als wir noch hilflos der Sünde ausgeliefert waren, hat er sein Leben für uns gegeben. Kaum jemand würde für einen anderen Menschen sterben, selbst wenn dieser schuldlos wäre. Es mag ja vorkommen, dass einer sein Leben für einen ganz besonders gütigen Menschen opfert. Gott aber beweist uns seine große Liebe gerade dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren“ (Römer 5, 6-8 HfA).

Opfern

Jesus starb, damit wir leben können. Auch er schaute nicht darauf, ob wir es verdient hätten oder nicht. Er opferte sich und bietet jedem Menschen so das Geschenk der Vergebung an. Wer es annimmt, der wird mit Gott versöhnt und kann ein neues Leben beginnen, ein Leben, das in einer Ewigkeit endet, in der es weder Leid noch Tod, weder Krankheiten noch Katastrophen mehr gibt.

Mein Gebet ist es, dass diese Liebe Gottes die Familie von Oliver – der so ein großes Vorbild und so ein großer Held geworden ist – trägt und tröstet. Mein Gebet ist es aber auch, dass durch seine Tragödie viele Menschen verstehen, was Jesus für uns getan hat.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleitenhttps://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de