verlassene, verfallene Hütte auf den Bergen

Holzhütten

Ich war gerade einmal fünf Jahre alt, als direkt vor unserer Haustür ein Abenteuerspielplatz gebaut wurde. Er wurde schnell mehr zu meinem Zuhause als die Wohnung, in der wir damals wohnten. Nach der Schule ging es eigentlich immer direkt dorthin, denn auf dem „ASP“ war immer etwas los. Eine Sache dort prägte mein Leben bis heute. Im Sommer konnten wir immer Holzhütten bauen. Wenn das Wetter gut war, liehen wir uns auch schon als kleine Kinder Hämmer und Sägen aus, holten uns Bretter und Balken von einem großen Holzstapel und fingen an zu bauen. 

Anfangs war es schwer, auch nur einen Nagel in ein Brett zu bekommen, aber schnell entstanden verrückte Konstruktionen, und so „besaßen“ wir dann Sommer für Sommer unsere eigenen Hütten. 

In den ersten Jahren meines Lebens als „Hütten-Bau-Architekt“ hielten die dann meist – wenn es hochkam – gerade einmal einen Sommer. Manchmal reichte es, dass jemand auf das Dach stieg, damit alles in sich zusammenfiel. 

Stabilität

Aber im Laufe der Jahre wurden die Holzhütten immer ausgefallener, oft mehrstöckig mit Türen und Fensterläden. Die Erkenntnis wuchs schnell, dass das Haus eine feste Verbindung zum Boden brauchte (wir gruben die Balken oft einen halben Meter und mehr ein) und die Balken mit Querlatten ein stabiles Gerüst bilden mussten.

Ohne diese Basis kam man nicht weit. Entweder, es fielen ganze Wände ein – oder gleich die ganze Hütte fiel in sich zusammen  wie ein Kartenhaus. Die Stabilität der ganzen Konstruktion war also abhängig vom Anfang, vom Grund, vom Fundament her. War der Anfang gut, hielten die Hütten dann oft Jahre und wurden nur abgerissen, damit wir Platz für neue hatten.

Festes Fundament

Geprägt hat mich diese Zeit in zwei Richtungen. Zum einen habe ich heute wenig Angst davor, Dinge auszuprobieren, was das Bauen angeht. Mehr als schiefgehen kann es ja nicht. 

Zum anderen habe ich gelernt, dass alles im Leben ein festes Fundament braucht. Die Frage, ob eine Holzhütte hält oder nicht, hängt von dieser Frage ab. Die Frage wie ich meine Zukunft sehe, ebenso. Auf ein gutes Fundament, kann ich eine große, stabile Hütte bauen. 

Auf ein gutes Fundament kann ich auch ein Leben mit einem hoffnungsvollen Blick nach vorne in meine Zukunft bauen. „Der Glaube ist der tragende Grund für das, was man hofft: Im Vertrauen zeigt sich jetzt schon, was man noch nicht sieht“, so fasst dies der Hebräerbrief (11, 1 HfA) zusammen. Ist mein Glaube mein starkes Fundament, dann wird auch mein Vertrauen stark und haltbar sein. Und damit werde ich hoffnungsvoll in meine Zukunft blicken können. 

Habe ich aber Angst vor dem Morgen, Sorge, alles könnte zusammenbrechen, fühle ich mich unsicher, wie ein Blatt im Wind, dann ist das Fundament meines Glaubens nicht stabil und fest. Und das spiegelt  sich in meinem fehlenden Vertrauen wider.

Wenn ich das merke, beim Bau einer Hütte, wie in meinem Leben, dann tue ich gut daran, zu schauen, woran es hakt, wo ich ausbessern muss, wie ich Stabilität bekomme, denn der nächste Sturm wird kommen – leider ist das Leben nicht immer nur Frühling und Sommer. 

Wenn ich aber einen festen Grund habe, eine solide Konstruktion, dann wird auch bei einem heftigen Sturm mein Vertrauen nicht wanken. Vielleicht wird mal das eine oder andere Brett wegfliegen oder das Dach undicht werden, aber das Haus wird halten.

Der Sache auf den Grund gehen

Deswegen ist es wichtig, der Sache „auf den Grund“ zu gehen. Wenn du dich sicher fühlst im Leben, vertrauens- und hoffnungsvoll, dann wirst du das sicher betätigen. Wenn du eher unsicher bist, ängstlich und sorgenvoll, dann besorge dir das richtige Werkzeug, Hilfe von jemandem, der Ahnung hat und fange an, an deiner Konstruktion zu bauen. Es lohnt sich. Ein Leben voller Hoffnung und Vertrauen ist immer erfüllter, als ein Leben, das von Sorge und Angst geprägt ist.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleitenhttps://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de