Frau liest ein Buch liegend am Wasser

Leben und Arbeiten

Arbeiten gehört irgendwie zum Leben dazu. „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“, sagt 1. Thessalonicher 2, 10 (NLB). Die Frage ist aber, wie viel ich arbeite und wofür ich es tue. In ihrem Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ schreibt die Australierin Bronnie Ware, das zweithäufigste, was Sterbende ihr genannt hätten wäre: „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“

Es scheint also so, als würden Menschen oft die Balance verlieren, was das Maß an Arbeit angeht. Eine einfache Rechnung verdeutlicht dies. Eine Woche hat sieben Tage, also 168 Stunden. Wenn ich – was gesund wäre – acht Stunden pro Nacht schlafe, dann bleiben noch 112 Stunden Zeit übrig. Bei einem Vollzeit-Job mit einer 40-Stunden-Woche bedeutet das, dass ich fast ein Drittel meiner Zeit regulär mit Arbeit verbringe. Dazu kommt oft noch der Fahrtweg, sodass das Zeitkontingent schnell auf knapp die Hälfte meiner Zeit in der Woche anschwillt.
 

Arbeitszeit – Zweidrittel meines Lebens

Es ist nicht abzustreiten, dass die Arbeit einen gehörigen Posten Zeit in unserem Leben einnimmt – auch, was Lebensjahre angeht. Rechne ich die Schule mit ein, dann umfasst die Arbeitszeit weit mehr als Zweidrittel meines Lebens. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Mannes liegt in Deutschland bei etwa 81 Jahren. Davon arbeite ich (inkl. Schule und Ausbildung / Studium) 61 Jahre, also von sechs bis 67. Wenn ich mir etwas leisten will, dann mache ich natürlich gerne Überstunden oder arbeite am Wochenende. Andere haben noch einen Zweit- oder Neben-Job und verbringen somit noch einen größeren Teil ihres Lebens mit Arbeit.
 

6 Tage Arbeit

Die Bibel sagt sehr deutliche, dass Arbeit nicht unser Leben ist. Wir brauchen Zeit für uns, für unsere Familien, für Hobbys und natürlich für Gott. Im 2. Mose 34, 21 (NLB)  fordert uns Gott auf: „Sechs Tage sollt ihr arbeiten, am siebten Tag aber sollt ihr ausruhen.
 
Gott ist es wichtig, dass wir ausruhen, auftanken können, auch, dass meine freie Zeit, freie Zeit ist und nicht zusätzlicher Stress. Ja, Gott geht sogar noch weiter: „Es gibt nichts Besseres für den Menschen, als sich an dem zu freuen, was er isst und trinkt, und das Leben trotz aller Mühe zu genießen“, so heißt es im Buch Prediger (2, 24 NLB). Gott lädt uns ein, unser Leben zu genießen. Und dazu gehört, dass ich Zeit dazu habe.
 

Totgearbeitet?

Wenn ich mich totarbeite, um mir Sachen zu leisten, die ich nicht brauche, um Leuten zu imponieren, die ich nicht leiden kann (nach Danny Kaye), dann werde auch ich vielleicht später auf mein Leben zurückschauen und sehen, dass ich zu viel gearbeitet habe. Mein Fazit ist, dass ich immer wieder versuche, die Balance zu finden zwischen Arbeit und Freizeit, dass ich mich frage: Wo lohnt es sich, viel oder mehr zu arbeiten und wo nicht? Und ich will lieber weniger besitzen (also auch weniger arbeiten), um mehr Zeit für wichtige Dinge, wie meine Familie und Freundschaften zu haben.
 

Ist Arbeit dein Leben?

Und ich möchte nur so viel arbeiten, dass ich genügend Zeit habe, meine Beziehung zu Gott pflegen zu können. Das erfüllt mein Leben, das gibt mir Kraft und Wegweisung. Nein, Arbeit ist nicht mein Leben. Sie ist wichtig, sie nimmt einen großen Raum in meinem Leben ein, sie sollte mir Spaß machen, aber sie ist nicht mein Leben.
 
Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de