Wusstest du, dass man mit unfreiwilliger Arbeit in die Geschichte eingehen kann? Hier der Beweis: Jesus war auf das heftigste verprügelt und gequält worden; unter dem Jubel sadistischer Zuschauer. Danach sollte er zur Schädelstätte (Golgatha), damit sie ihm den Rest geben konnten; sprich kreuzigen. Aber während man in den USA wenigstens zum Hinrichtungsmittel unbelastet gehen kann, musste er das Kreuz selbst tragen. Dass er das, geschwächt wie er war, nicht durchhalten konnte, sollte jeder einsehen.

So kam es schließlich dazu, dass Jesus auf halber Strecke zusammenbrach. Nun wollen Henker nicht mehr tun als unbedingt nötig. So auch die Römer. Als Besatzer hatten sie allerdings die Macht, im gewissen Rahmen der besetzten Bevölkerung Befehle zu erteilen. Und so erwischte es einen der „Schaulustigen“, mit Namen Simon von Kyrene. Er wurde genötigt, das Hinrichtungsmittel, sprich Kreuz, zum Hinrichtungsort zu tragen. Wie er sich dabei gefühlt hat, wird nicht überliefert. Nur, dass er es tat. Spaß hatte er dabei sicher nicht.

Doch so landet man, freiwillig oder auch nicht, in der Weltgeschichte. Bis heute kennt man seinen Namen, so wie den von Pontius Pilatus, der mit Sicherheit nicht auf diese Weise in die Geschichte eingehen wollte. Tja, wer kann real die Folgen seines Tuns einschätzen? Wie werden folgende Generationen über dich sprechen?

Thomas Nachtigall, Berlin Lankwitz für GottinBerlin.de